Beitrag zu Dior Thiams Installation (Dekoloniale 2021)

Die Dekoloniale ist ein kollaboratives Projekt von Berlin Postkolonial e.V., dem Berliner Entwicklungspolitischen Ratschlag (BER) e.V., Each One Teach One (EOTO) e.V., der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD) e.V. und der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt. Zwischen 2020 und 2024 finden Ausstellungen und Veranstaltungen statt um Spuren von Kolonialismus und das gegenwärtige Fortwirken in die Erinnerungskultur einzuschreiben.

2021 lud Dior Thiam mich und weitere Schwarze Kunstschaffende ein, um in Diors Installation „Sight In/Visible Site“ Texte und Poetry zu performen.

125 years after the First German Colonial Exhibition, as part of Dekoloniale Festival, the project Sight In/Visible Site explored Berlin’s Treptower Park as a site of collective history and the historical site as a practice and ritual. Retracing the architectural shapes built for the human zoos in 1896 with black spray paint, the artist asks what remains when history is made invisible. How do we remember what? How is history inscribed into the soil? What constitutes a historical site? In what way is remembrance ephemeral?

Concept by Dior Thiam – check out the website

In der Frühjahrskälte kamen wir am Südufer des Karpfenteichs im Treptower Park zusammen – mit Texten und Poetry auf unseren Zungen. We made the memory come alive; mit Alicia Wenzel, Fatima Njoya, Savannah Sipho und dem Berliner Kollektiv @blackartaction

Die Installation und Performance befasst sich mit den Kolonialausstellungen in Berlin Treptow, auf deren Gelände in einem eigens errichteten Dorf 106 Schwarze Menschen zur Schau gestellt wurden.

Auf dieses kolonialrassistische Inszenierung gab es (natürlich) unterschiedliche Formen des Protests. Die Intervention „Sight In/Visible Sight“ bezieht sich direkt auf den kreativen Widerstand von Manga Ndumbe Bell. Er besorgte sich ein Opernglas und schaute zurück, machte die Gaffer*innen zu Begafften. 

Und auch wir schauten zurück, einerseits thematisch mit unseren Texten sowie live durch Operngläser auf die zahlreichen Dekoloniale-Gäste.

Fotos Tania Kolbe
Eine Kohlezeichnung von Kwelle Ndumbe der mit seinem Opernglas auf die Besucherinnen und Besucher in Treptow zurückschaut. / Bild: Lena Ziya & zurückGESCHAUT

Kwelle Ndumbes Intervention mit einem Opernglas die koloniale Logik des Begafftwerdens umzudrehen war (so schätze ich) Inspiration für den Ausstellungstitel „zurückGESCHAUT“ im Museum Treptow.

Behind the scenes – SolomumREALITIES

Mit einem Kleinkind fühlte ich mich etwas überfordert, trotz tatkräftiger Unterstützung einer Freundin. Wir waren gemeinsam von Leipzig/dem sächsischem Land nach Berlin gereist. In der Ferienwohnung lernte mein Kind laufen, weil scheinbar die Neugier so groß war, die neue Umgebung zu erkunden. Den Text „elementar erinnern“ hatte ich extra für die Installation geschrieben. Auswendiglernen war nicht mehr drin, but I gave my best.

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